Die mediale Ignoranz der "soft sciences"
Vor allem von sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlicher Seite wird ja immer wieder beklagt, dass eben diese Disziplinen in den Medien, ach, so unterrepräsentiert seien. Mag sein. Eine Frage ist, wie sich daran etwas ändern könnte. Eine recht plausible Antwort gibt der deutsche Politologe Franz Walter im Spiegel (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,412422,00.html), nämlich: einfach selber aktiv werden. Walter ortet eine tiefe Krise der Sozialwissenschaften in Deutschland, kritisiert ihren elitären Dünkel und verweist auf Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaftler wie Pierre Bourdieu, Noberto Bobbio, Eric Hobsbawm oder Timothy Garton Ash, wie ganz selbstverständlich auch für Zeitungen schreiben und schrieben.
Drei kleine Ergänzungen von meiner Seite: 1. scheint mir die Situation in Österreich bis auf die bekannten Ausnahmen nicht viel anders zu sein. 2. stelle ich mir immer öfter die Frage, ob es denn auch gar so viel interessante Arbeiten gibt, die es aus inhaltlicher Relevanz in die Medien schaffen. Und 3. fürchte ich, dass viele inhaltliche Anstöße gar nicht mehr von den "soft sciences" kommen: sehr oft sind es einschlägig ausgebildete JournalistInnen oder "Zwischenschaftler", jedenfalls aber keine ordentlichen Professoren, die die spannenden Themen vorgeben oder "machen" – von der Globalisierung, über die ein namentlich nicht genannter EU-Parlamentarier das erste wichtige Buch im deutschen Sprachraum schrieb bis zu den diversen Historikerdebatten, die oft genug von akademischen Außenseitern wie Götz Aly ausgingen.
Immerhin, man diskutiert in den "soft sciences" mitunter schon darüber, wie zum Beispiel ab Donnerstag am IFK. Details unter http://www.ifk.ac.at/home.php
Drei kleine Ergänzungen von meiner Seite: 1. scheint mir die Situation in Österreich bis auf die bekannten Ausnahmen nicht viel anders zu sein. 2. stelle ich mir immer öfter die Frage, ob es denn auch gar so viel interessante Arbeiten gibt, die es aus inhaltlicher Relevanz in die Medien schaffen. Und 3. fürchte ich, dass viele inhaltliche Anstöße gar nicht mehr von den "soft sciences" kommen: sehr oft sind es einschlägig ausgebildete JournalistInnen oder "Zwischenschaftler", jedenfalls aber keine ordentlichen Professoren, die die spannenden Themen vorgeben oder "machen" – von der Globalisierung, über die ein namentlich nicht genannter EU-Parlamentarier das erste wichtige Buch im deutschen Sprachraum schrieb bis zu den diversen Historikerdebatten, die oft genug von akademischen Außenseitern wie Götz Aly ausgingen.
Immerhin, man diskutiert in den "soft sciences" mitunter schon darüber, wie zum Beispiel ab Donnerstag am IFK. Details unter http://www.ifk.ac.at/home.php
taschwer - 26. Apr, 11:39