Mittwoch, 26. April 2006

heureka lebt!

Fast hätte es ja so ausgeschaut, als ob heureka, das Wissenschaftsmagazin im Falter, zwar das verflxte siebente, nicht aber das achte Jahr seines Bestehens überleben würde. Aber dank vielfältiger Bemühungen und Überstützung auch im bm:bwk ist es gelungen, eine weitere (wenn auch befristete) Grundfinanzierung zu sichern.
Das nächste Heft, so viel steht auch schon so gut wie fest, wird sich dem Thema "Exzellenz in der Wissenschaft" widmen und noch im Juni erscheinen. Für exzellente Themenvorschläge und ebensolche *Mitarbeitende* bzw. Beiträge ist die Redaktion wie immer gerne zu haben.

Innovatives.Österreich.at: Monolog statt Dialog

Es ist ja um einiges leichter, die bloß (r)apportierende Wissenschaftsvermittlung und die bloße, autoritätsfixierte Expertenübersetzung zu kritisieren, als es selbst besser zu machen. Aber manchmal schreien die schlechten Beispiele einfach zu laut (oder sind zu gut bezahlt), dass man sie ignorieren könnte. Zum Beispiel die Fragenbank von Innovatives.Oesterreich.at. Einmal abgesehen davon, dass die Idee alles andere als innovativ ist (ich hab genau sechs Bücher – in Zahlen: 6 – in meiner Bibliothek stehen, die alle nach dem selben Prinzip gestrickt sind, nur unterhaltsamer und lehrreicher), ist sie noch dazu schlecht umgesetzt: Man lasse einfach einen Experten/eine Expertin die "richtige" Antwort geben und bereite das journalistisch unzufriedenstellend oder gar nicht auf.
Das Ganze nennt sich "Dialogprogramm", richtiger wäre aber "Monologprogramm", denn die unkommentierten und unkommentierbaren Antworten kennen natürlich nur die ExpertInnen. Und dass sich deren Wissen (oder deren Meinungen) in manchen Fragen widersprechen kann, kommt allenfalls dadurch zum Ausdruck, dass zwei Monologe nebeneinander stehen. Immerhin: die unwissende Öffentlichkeit darf die Fragen stellen; die ExpertInnen (inklusive aller akademischen Titel!) mittlerweile aber auch. Nur: wen interessiert das alles?

Die mediale Ignoranz der "soft sciences"

Vor allem von sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlicher Seite wird ja immer wieder beklagt, dass eben diese Disziplinen in den Medien, ach, so unterrepräsentiert seien. Mag sein. Eine Frage ist, wie sich daran etwas ändern könnte. Eine recht plausible Antwort gibt der deutsche Politologe Franz Walter im Spiegel (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,412422,00.html), nämlich: einfach selber aktiv werden. Walter ortet eine tiefe Krise der Sozialwissenschaften in Deutschland, kritisiert ihren elitären Dünkel und verweist auf Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaftler wie Pierre Bourdieu, Noberto Bobbio, Eric Hobsbawm oder Timothy Garton Ash, wie ganz selbstverständlich auch für Zeitungen schreiben und schrieben.
Drei kleine Ergänzungen von meiner Seite: 1. scheint mir die Situation in Österreich bis auf die bekannten Ausnahmen nicht viel anders zu sein. 2. stelle ich mir immer öfter die Frage, ob es denn auch gar so viel interessante Arbeiten gibt, die es aus inhaltlicher Relevanz in die Medien schaffen. Und 3. fürchte ich, dass viele inhaltliche Anstöße gar nicht mehr von den "soft sciences" kommen: sehr oft sind es einschlägig ausgebildete JournalistInnen oder "Zwischenschaftler", jedenfalls aber keine ordentlichen Professoren, die die spannenden Themen vorgeben oder "machen" – von der Globalisierung, über die ein namentlich nicht genannter EU-Parlamentarier das erste wichtige Buch im deutschen Sprachraum schrieb bis zu den diversen Historikerdebatten, die oft genug von akademischen Außenseitern wie Götz Aly ausgingen.
Immerhin, man diskutiert in den "soft sciences" mitunter schon darüber, wie zum Beispiel ab Donnerstag am IFK. Details unter http://www.ifk.ac.at/home.php

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