Freitag, 3. März 2006

Lasst uns nicht wissen!

von einer veranstaltung zur nächsten - na ja, jedenfalls hatten wir (ein anderes wir, zu dem ich mich berufsbedingt irgendwie zählen muss - die TU Wien) heute eLearning-tag. alles nicht soo spannend, vor allem, weil ich das ohnehin schon alles kenne. zum schluss gab's allerdings eine podiumsdiskussion über qualität und effizienz in der lehre.
man kann ja von elearning halten, was man will, aber scheinbar bewegt sich dadurch etwas: die "hohen herren", wie ich sie immer nenne (sind eben meistens männer die entscheidungsträger auf der TU und überrhaupt auf den universitäten), erkennen langsam, dass die vermittlungsebene und -form eine wichtige rolle spielt, womit wir wieder bei wissenschaftkommunikation wären, die eben auch in der universitären lehre stattfindet. langsam begreifen SIE, dass inhalte auch ganz anders transportiert werden können. - schön.

und wenn dann noch menschen am podium sitzen, wie der wie immer sehr eloquente vizerektor der akademie für bildende künste andreas spiegl, die es schaffen die dinge quer und von der ganz anderen seite zu denken, könnte man fast einen gewissen optimismus für die universitäten entwickeln.
leider krieg ich es ja nicht mehr ganz hin, aber in einem seiner zentralen statements ging es um den zusammenhang von wissen und kommunkation. zwar sehr indirekt, aber wirklich zum drüber nachdenken: wie wichtig es sei, dass die produktion von wissen neues nicht-wissen erzeugt, denn nur bei nicht-wissen wird kommuniziert (war natürlich als provokation gedacht!). das heißt vermittlung kann gar nicht den sinn haben, alles abzudecken, alle löcher zu stopfen, sondern vor allem neues fragen, neues nachdenken, usw. initiieren.

so und jetzt schluss! (es soll ja nicht zuviel ernst aufkommen:-))

Social Software: Definitionsversuch und Konferenz (blogtalk reloaded)

Einen Blog zu führen bedeutet meiner Meinung nach, teil des sogenannten "social webs" zu sein, das zum Begrifffeld der "Social Software" gehört.
Was ist Social Software? Einen Definitionsversuch wagt Michael Schuster (aka "smi") von Knallgrau New Media Solutions in seinem Weblogbeitrag Social Software - ein Definitionsversuch.
(Zitat aus seinem Beitrag)...In der Diskussion haben wir noch zwei weitere Bedingungen hinzugefügt:

* Zugang für (Teil-)Öffentlichkeiten
* Persistenz

Denn welchen Zweck erfüllt eine "soziale" Software wenn sie nicht zumindest für einen Teil der Öffentlichkeit verfügbar ist und damit erst sozial wird? Und auch das Faktum, dass so viel dieser Conversation gespeichert wird, verfügbar ist und noch dazu über Permalinks referenziert werden kann, ermöglicht erst die asynchrone Kommunikation, die die soziale Ebene konstruiert. Wie oben bereits erwähnt ist die Persistenz auch eine Bedingung für die Identitätsbildung, denn das Archiv ist die wirksamste Art der Identität.

Ein paar Beispiele:

* Weblogs sind SoSo, da sie persistent sind, in den meisten Fällen teilöffentlich, Identität stiften, Beziehungen ermöglichen (oder sogar begünstigen) und Information darstellen, die Personen helfen damit umzugehen oder zu arbeiten (sie zu sammeln, weiterzuverwenden, etc.).
* Social Bookmarking Services wie del.icio.us haben offensichtlich die selben Charakteristika, PIM ist hier noch stärker ausgeprägt, das Beziehungsmanagement dafür eher schwach (zB nur durch das Fakt, dass man Personen findet, die ähnliche Bookmarks gesetzt haben oder auf del.icio.us anderen Usern mit dem for: Feature Bookmarks pushen kann und damit eine Beziehung ausdrückt).
* Ist Email SoSo? Nein. Email ist persistent, stiftet Identität, ermöglicht Beziehungen, dient zur Verarbeitung von Information aber bei der Verwendung als one-to-one Medium nicht zugänglich für Teilöffentlichkeiten. Strittig ist hier noch die CC Zeile eines Emails, Social Software oder nicht?
* Sind Mailinglisten Social Software? Ja.
(Zitat ende)


Die Konferenz "Blogtalk reloaded" widmet sich neben dem Blogging-Aspekt auch anderen Themen rund um Social Software.
Die Early-Bird-Registrierung läuft nur noch bis 30. März.
Hier die Ankündigung der Konferenz.
The conference will address researchers, developers, the community of users, the business and educational world and everyone interested in the phenomenon and the tools of social software.

BlogTalk Reloaded banner

BlogTalk Reloaded - the conference
is scheduled for Oct 2-3, 2006.
It will be held in Vienna, Austria

Link: http://blogtalk.net

blond überlebt doch?

zur meldung über die blonden gab es, wie ich erst gestern erfahren haben und heute bei sience.orf.at auch nachgelesen habe, eine nicht uninteressante replik, zumindest zu dem teil, der besagt, dass blond in 200 jahren ausgestorben sein werde.

"..Nor, to the best of its knowledge, has WHO issued a report predicting that ‘natural blondes are likely to be extinct by 2202’. WHO has no knowledge of how these news reports originated but would like to stress that we have no opinion on the future existence of blondes."

das hätte wohl allen so gepasst, wenn die blonden endlich aussterben...

Eine interessante Initiative?

„club research forschen heißt kommunizieren reden wir drüber!“, lautet die Aufforderung und weiter wird erläutert, dass es sich um „eine offene Plattform zur Kommunikation für alle, die sich mit Forschung und Wissenschaft, Technologie und Innovation beschäftigen“ geht.
Das Projekt von doppio espresso. partner für kommunikation zielt auf „ein doppeltes Crossover“ zwischen ForscherInnen und JournalistInnen sowie zwischen unterschiedlichen Kulturen der Forschung und Vermittlung ab.
Die Initiative findet im Dialogprogramm von innovatives-oesterreich.at statt.

Sollte uns interessieren!?
Es hat zumindest schon eine Veranstaltung gegeben. – Wer war dort und kann hier was erzählen?

Website-Adresse gibt es auf der Karte keine, aber: clubresearch@jost-consult.com (Dr. Johannes Steiner)

(auf)gefangen im netz!

irgendwie wollen sich scheinbar alle vernetzen heutzutage, so auch die science center, welche es in österreich zwar dem namen nach nicht wirklich gibt, aber macht ja nix.
ein paar von uns scibloggerInnen waren gestern beim 2. treffen vom science-center-netzwerk in den würdigen räumlichkeiten des kreisky-forums.
ziel der sache ist es, bestehende science center-aktivitäten zu bündeln (also eben vernetzen), aber auch neue zu generieren. da waren viele menschen mit rang und namen in der szene - fange ich jetzt nicht an aufzuzählen, kann man eh alles nachlesen.

etwas anstrengend war das ganze schon, vor allem die endlosen diskussionen über regeln, rollen, aus- und eingrenzungen....sehr gruppendynamisch - vor allem auch wegen der etwas nervenden moderation ("wir holen jetzt langsam unsere aufmerksamkeit wieder herein.." und ähnlicher psychosprech)
mein genereller eindruck: da sitzen ein paar drinnen, die vor allem ihre bestellten felder sichern und möglichst elitär weitermachen wollen, aber ein großteil will tatsächlich etwas inhaltliches umsetzen. sollte aber auch bald mal passieren, bevor alle durch die endlosen meta-diskussion entnervt sind.
wir bleiben dran.

Noch ein Termin für WissenschaftskommunikatorInnen

Tulip House (Hannah Hurtzig/Anselm Franke, Deutschland) präsentieren im Tanzquartier Wien ihren „KIOSK für nützliches Wissen“.
Interessante Menschen erzählen einer Zuhörerin/einem Zuhörer entlang von geografischen Orten ihre Lebensgeschichte. Die beiden sitzen in einem Filmstudio, das Publikum kann das Gespräch live via Kopfhörer und Videoprojektion mitverfolgen.
Tulip House will öffentliche Räume herstellen um dort „erzählerische Formate der Wissensvermittlung“ zu erproben. Der KIOSK ist ein ständig wachsendes Archiv mit Erzählungen von Orten, Städten und Territorien.

16. März, 18:30 (open end) – Salzburg. Wien.
Erika Weinzierl (Historikerin, geb. 1925) erzählt Hannes Heer (Filme- und Ausstellungsmacher, geb. 191)

17. März, 18.30 (4 Std.) – Berlin. Wien.
Isolde Charim (Philosophin, geb. 1959) erzählt Joseph Vogl (Medienwissenschaftler, geb. 1957)

18. März, 18.30 (4 Std.) – Berlin. Paris. Salzburg. Wien.
Amina Handke (Künstlerin und DJ, geb. 1969) erzählt Electric Idigo (Musikerin und DJ, geb. 1965)

Einlass durchgehend und: „pay as you wish“.

Quelle: Programm "her position. INTERNATIONAL WOMEN ART"


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